Quantcast
Channel: Hippie
Viewing all articles
Browse latest Browse all 65

Gastbeitragsalarm!! Recyclingumschläge gehen jetzt auch cool

$
0
0

Endlich ohne Plastik! Heftumschläge aus Recyclingpapier

Die Geschichte einer Produktidee-
von Sylvia Manhat

 

Ich bin Mama von drei Kindern, zwei davon im Grundschulalter.
Jedes Jahr zum Schuljahresbeginn müssen meine Kinder etwa zehn Hefte kaufen und sie in verschiedenfarbige Schutzumschläge stecken.
Das verlangen die Lehrkräfte so. Deutsch gelb, Mathe rot, Lernwörter blau….

Diese Schutzumschläge oder Heftschoner gibt es als Massenartikel in jedem Schreibwarenladen. Sie sehen seit etwa vierzig Jahren gleich aus und sie sind – wer hätte es gedacht – aus Plastik!
Jährlich werden rund 200 Millionen Schulhefte in Deutschland verkauft. Für etwa 80 Millionen davon wird ein solcher Schutzumschlag gekauft. Das ist eine Menge!

Im September letzten Jahres, pünktlich zum bayerischen Schulbeginn habe ich mich wieder einmal geärgert. Ich war dabei, die neuen Schulsachen der Kinder zusammenzustellen und wollte  zumindest versuchen, die Plastik-Heftschoner vom Vorjahr wiederzuverwenden. Aber obwohl sie aus Kunststoff sind  – nach einem Jahr im Schulranzen meiner Tochter sind die meisten Umschläge in einem offensichtlich gebrauchten Zustand: zerfledderte Ränder und Risse.

„Da kümmert sich wohl keiner um

ordentliche Schulsachen“

 
Da ich aber versuche, Plastik zu sparen und auch meinen Kindern ein Bewusstsein dafür mitgeben möchte, stecke ich dennoch die Hefte meiner Tochter in die alten Umschläge, überklebe lediglich das Namensschild. Ergebnis? Meine Tochter hat bei der neuen Lehrerin sofort den „Da-kümmert-sich-wohl-keiner-um-ordentliche-Schulsachen-Stempel“ weg.

Nach einigen Monaten geben einige der alten Umschläge vollends den Geist auf und ich möchte der Lehrerin beweisen, dass ich mich sehr wohl kümmere! Zweiter Versuch: Ich suche nach einer Alternative aus Papier und werde im Internet fündig. Ein großer Schreibwarenhersteller bietet Umschläge aus Altpapier in allen Farben an. Ich mache mich auf die Suche in den umliegenden Schreibwarenläden in meiner Stadt. Keines der Ladengeschäfte hat solche Papierumschläge im Angebot. Zähneknirschend bestelle ich sie online.

„Als sie eintreffen, bin ich enttäuscht“

 

Die Qualität erinnert an die Recyclingpapierhandtücher auf der Schultoilette. Sie sind recht dünn und sie sehen ziemlich uncool aus.
Egal – ich stecke die Hefte meiner Tochter in die Papierumschläge und schicke sie mit einem Satz frisch eingebundener Hefte in die Schule. Ergebnis? Die Umschläge sind ihr peinlich, weil ihre Banknachbarin und etliche andere Mädchen sagen, die seien  „voll ätzend-öko“. Sie trägt es mit Fassung. Zum Glück.

Doch genau in diesem Moment kommt mir meine Produktidee!“

 

03

Es gibt Plastikumschläge. Die sind einigermaßen stabil, neutral in der Optik aber leider eben aus Plastik. Es gibt Papierumschläge. Die sind nicht stabil, neutral bis unschön in der Optik aber umweltfreundlich. Was es nicht gibt: umweltfreundliche Papierumschläge, die stabil sind und dabei so schön, dass man sogar cool ist wenn man sie hat.

Ich fange an zu recherchieren, finde nach langer Suche das ideale Papier. Recycling muss es sein! Schließlich sollen auch keine Bäume gefällt werden. Ich werde fündig. Ein edles 250g Papier, ausgezeichnet mit dem „Blauen Engel“, leicht kaschiert mit einer schmutzabweisenden Oberfläche, so stabil, dass man es hinstellen kann. Natürlich wird auch ein Papierumschlag nicht jahrelang halten. Aber es ist eben Papier und kein Plastik. Dafür ist es am Ende auch nur Papiermüll und kein Plastikmüll.
Ich entwerfe eine A4- Stanzform, gestalte Logo, Muster und Designs und finde eine Druckerei in meiner Nähe, die mit Öko-Farben druckt.  Es geht ja nicht nur um Plastikmüllvermeidung. Es geht ja auch darum, nicht in Fernost zu bestellen oder giftige Farben zu verwenden.

 

„Nach einigen Monaten abendlicher Arbeit halte ich

die ersten Umschläge in der Hand.“

 

04

 

 

Meine Tochter ist begeistert! Sie nimmt einen Satz Umschläge in die Schule mit. Die Reaktion ist überwältigend! „Cool, die sind aber schön! Wo gibt’s die?“ war wohl die Frage, die sie am häufigsten gehört hat. Ich habe ihr eingeschärft noch nicht zu erzählen, dass die Schutzumschläge von uns selbst produziert werden. Sie benutzt die Umschläge nun seit Januar und ich bin selbst positiv überrascht von der Haltbarkeit und Qualität. Die Umschläge sehen immer noch toll aus!

Im Moment gibt es die Umschläge nur in A4 und bisher nur in den vier Grundfarben gelb, rot, grün und blau. Gerne würde ich bald auch andere Formate und Farben auf den Markt bringen. Natürlich wird es nicht leicht werden ein solches Produkt zu etablieren, aber vielleicht macht es doch die Runde in den Klassenzimmern, dass es jetzt auch stabile Papierumschläge gibt, die schön aussehen.

01_04

Ich stehe ganz am Anfang der Vermarktung und habe nun ein Crowdfunding-Projekt auf startnext eingestellt.
Es läuft bis Mitte Juni 2016. Ich wäre unendlich dankbar, wenn ihr den Link mit gleichgesinnten Leuten teilen würdet.

https://www.startnext.com/minouki

Als Dankeschön gibt es auf startnext auch einen Satz Umschläge für die Unterstützer!

Verkauft werden die Umschläge übrigens jetzt bereits testweise hier:

http://de.dawanda.com/shop/minouki

Ich bin überzeugt davon, dass man den Plastikkonsum verringern kann, wenn man geeignete und attraktive Ersatzprodukte bietet. Mir ist bewusst, dass ich mit meiner Idee nicht die Welt retten werde. Aber es ist ein weiterer winziger Schritt in die richtige Richtung. Nur so kann es gelingen.

Eure Sylvia

 


Danke liebe Julia, dass ich einen Gastbeitrag in Deinem Blog veröffentlichen durfte. Ich bin froh, dass es Leute wie Dich und Deine Leser gibt.

Sehr gerne liebe Sylvia. Ich hoffe dein Projekt findet großen Anklang. Von mir gibt es schonmal einen Daumen hoch!! Vielen Dank für deinen schönen Gastbeitrag und alles alles Gute! Julia.




Viewing all articles
Browse latest Browse all 65