Wir haben den Abgasgeruch schon länger gerochen.
Aber wir dachten es läge eventuell an einem Loch im Auspuffrohr. Wäre es mal nur das..
Wir haben Mounty gestern in die Werkstatt gebracht, weil wir das noch schnell geregelt haben wollten vor dem Umzug.
Wir dachten uns gehen dann allenfalls 2 Tage flöten.
Leider ist es nicht der Auspuff.
Tatsächlich liegt der Übeltäter im Motor.
Trauerstimmung im Hause Hippie
Die Einspritzdüsen von unserem Mounty sind komplett von oben bis unten verstopft. Die Dichtungen sind alle kaputt und haben langsam aber sicher diese schwarze dicke glänzende teerartige Schicht durchkommen, und sich überall auf dem Motor verteilen lassen.
Das Zeug ist sowas von hartnäckig, dass man es nur mit Stundenlanger Arbeit abbekommt. Zeit die die Jungs in der Werkstatt auf mehrere Tage verteilen müssen, weil unser Auto leider nicht das enizige ist, das dort auf Reparatur wartet.
Das bedeutet unser Bus muss jetzt erst mal in der Werkstatt bleiben.
Und das heißt wiederum, wir können nicht wie geplant zu Anfang Juni alles einladen und losdüsen.
Das heißt auch, dass wir jetzt vorher nichts mehr im Bus machen können. Sprich, die Elektrik kann nicht fertig gestellt werden. Das Solarpanel und die zweit Batterie liegen hier auch noch rum und, ja, wir können gerade einfach nichts machen. Gar nichts..
Das viele Geld was dieser „Eingriff“ uns kostet ist uns tatsächlich total egal. Das kriegen wir irgendwie hin.
Vielmehr ist es die Monatelange Arbeit und die daraus resultierende Vorfreude. Das fieberhafte zählen der letzten Tage, bis wir endlich aus der Stadt raus können. Der Stress der letzten Monate hat uns viel Kraft gekostet. Neben dem Ausbau noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Die letzten Kartons zu packen. Die Wohnung leer zu kriegen. Wir haben unsere ganze Einrichtung verkauft. Ab morgen keine Waschmaschine mehr.
Ab Sonntag keine Couch mehr. Ab Montag keine Küche mehr.
Ab Mittwoch keine Wohnung mehr.
Seit heute keinen Bus mehr..
PAFF!! Jetzt sitzen wir mit dicken Steinen in der Tasche auf dem Boden und verstehen die Welt nicht mehr.
Die letzte Kraft nutzen
Was mich sehr tröstet ist, dass wir viele liebe Menschen um uns haben die uns helfen.
Wir können hier und da Sachen unter stellen. Können bei Freunden oder Familie unter kommen. Das gibt mir perönlich viel Kraft und ich bin sehr dankbar dafür.
Außerdem hat mich das Universum wieder mal gelehrt, dass immer alles anders kommt als man es plant. Weil man nichts planen kann. Weil man das Leben JETZT leben und nehmen muss wie es kommt.
Jede bestandene Prüfung macht dich ein bisschen schlauer und ein bisschen Stärker. Und darüber zu schreiben und auch die nicht so schönen Geschichten als Teil dieser Reise zuzulassen und mit Euch zu teilen gibt mir irgendwie gerade ein ganz warmes angekommenes Gefühl.
Ich wünsche mir, dass wir Mounty ganz bald wieder haben und er wieder schnurrt wie ein Kätzchen. Und uns nicht mehr alles mit Abgasen vollpestet. Das war kein Spaß mit dem Geruch, das kann ich Euch sagen. Mir war regelmäßig schlecht davon.
Ansonsten ist es doch so… in dem moment wo dir das Leben eine runter haut ist es halt einfach Scheiße. Aber später hat man die coolsten Geschichten zu erzählen und kann im besten Fall darüber lachen.
So oder so ähnlich sagte Phil von The Sunnyside es in einem seiner letzten Videos auch, als er und seine Freundin im strömenden Regen, in ihrem undichten Defender, in New York in einen gigantischen Monsun geraten sind. Und sie klatschnass mitten in der Nacht unter einer Brücke Schutz gesucht haben, weil es unendlich rein geregnet hat.
In diesem Sinne.
Wir schauen das wir trocken bleiben.
PS: Bilder folgen (Wir hatten im Stress beide die Handys vergessen. Aber die Jungs von der Werkstatt schicken welche per Mail. Die füge ich dann noch nachträglich zu)
You are the universe in ecstatic motion
-rumi-
Misses Hippie